Die Bremer Skyline

Ich habe schon im Artikel „Stadtsilhouetten – Hochhäuser in Bremen und Europa“ über eine Austellung von Studenten berichtet, die in einem Ihrer Module Ideen für Hochhauskonzepte in Bremen vorgestellt haben. Mich fasziniert das Thema der Hochhäuser in Bremen, da es ein riesige Chance für Bremen ist, sich in Deutschland Richtung Moderne zu entwickeln und nicht nur die „Stadtmusikanten-Stadt mit Dom“ zu bleiben. Natürlich ist dort noch das Schnoor-Viertel, aber wie die New York Post vor zwei Wochen berichtet hat, ist das Schnoor eher ein Geheimtipp für Touristen die Bremen besuchen wollen. Die New York Post zeigt ein Ranking für die coolsten Straßen in der Welt, die man bestimmt noch nicht kennt (hier geht’s zum Artikel der New York Post).

 

Natürlich hat Bremen noch viele andere Sehenswürdigkeiten, aber wie sieht die Entwicklung der letzten Jahren aus?

Da war in den 2000ern das große Projekt des Space Parks, das leider durch Fehlmanagement gescheitert ist. Daraus geworden ist die Waterfront mit dem Cine Space als Relikt des Space Parks. Aber seitdem sind in Bremen eher weniger richtige Touristenmagneten gebaut worden.

 

Der Hochhausbau in Bremen

 

In den 60er Jahren hat Bremen sein Populationsmaximum erreicht. Die Einwohnerzahl überstieg zu der Zeit die 600000er Marke. Zu der Zeit entstanden Wohnkomplexe wie in der Vahr, die bis zu 30000 Menschen ein Dach über dem Kopf ermöglichten. Durch die darauf folgende Abwanderung der Menschen aus Bremen wurde diese Art des Wohnens nicht mehr benötigt und der Bau der Hochhäuser wurde eingestellt. Nun, mit dem erneuten Wachstum der Bremer Bevölkerung steigt auch wieder der Bedarf an Hochhäusern. In der Überseestadt beispielsweise wurde um 2010 der Wesertower gebaut und ziert den Eingang der Überseestadt von der Innenstadt aus. Mit dem Zechtower und der Böhmer Spitze kommen zwei weitere Hochbauten in die Überseestadt, die Gewerbe und Büroflächen beherbergen. Mit der Überseeinsel sind Wohnungen an der Weser und auf dem ehemaligen Kelloggs-Gelände geplant, auf dem auch ein Hochhaus entstehen soll. Der Unterschied zum Wesertower, Böhmer Spitze oder Zechtower ist, dass dieses Hochhaus wie der Landmarktower ein Wohnhaus ist. Es ist also erkennbar, dass dort viel passiert.

 

Das coole Viertel

 

Kommen wir nun wieder zu den Sehenswürdigkeiten zurück. In Bremen kann so ein Viertel entstehen, dass cool, hip und modern ist. Diese Viertel ziehen Firmen an und junge Menschen wollen dort leben. Bedingung ist, dass dort auch dementsprechend „coole“ Geschäfte, Bars und Restaurants zu finden sind. Soll die Überseestadt ein Touristenmagnet werden, kann dies beispielsweise durch ein Hochhaus-Cluster mit höheren Bauten erreicht werden. Das Gefühl in einer modernen Stadt zu leben, gleichzeitig in Wesernähe zu wohnen und nur 10-15 min mit dem Fahrrad von der Altstadt entfernt zu sein, hat auch seinen Reiz.

 

Es gibt auch Gegenstimmen

 

Natürlich gibt es auch Gegenstimmen, die einen so radikalen Imagewandel von Bremen nicht befürworten. Buten un Binnen hat am letzten Sonntag einen Bericht zur Architektur in Bremen ausgestrahlt:

 

 

Es scheint, dass ein großer Teil der älteren Bremer keinen Imagewandel von Bremen wollen. Die moderne Architektur kommt bei diesen Bremern nicht so gut an und es wird sich häufiger gegen modernere Bauten gewehrt.

Es gibt aber auch Meinungen von jüngeren Bremen die sagen, dass ein wenig mehr Mut für die Überseestadt notwendig ist. Und dieser Meinung bin ich auch. Wichtig ist, dass in der Überseestadt neue Hochhäuser entstehen. Aber diese dürfen nicht einfach so hingebaut werden. Dabei muss ein Mehrwert für die Überseestadt entstehen – z. B. Geschäfte oder exklusive Wohnungen. Aber auch die Individualität der Bauten muss gegeben sein. Werden die bisherigen Pläne der zukünftigen Bauten in Bremen betrachtet, kann man doch eine sehr ähnliche Bauweise erkennen.

 

 

Fazit

 

Ich bin nicht ganz der Meinung der Profis in den Videos. Meiner Meinung nach ist Bremen nicht mutig genug im Hochhaus bau. Es dürften meiner Meinung nach auch höhere Gebäude entstehen. Wichtig ist, dass das in den Stadtteilen passiert, die das auch hergeben. Hochhäuser in der Innenstadt bzw. Altstadt würden den Charme kaputt machen. Aber ein 150 m Hochhaus (beispielsweise in der Mitte der Überseestadt), mit niedrigeren Hochhäusern drum herum macht etwas her. Außerdem muss auf die Infrastruktur geachtet werden. Genügend Parkhäuser, Fahrradwege und Bus- und Bahnverbindungen müssen geplant und gebaut werden.

 

Wenn euch dieses Thema interessiert, schaut doch gern im SkyScraperCity Forum vorbei: www.skyscrapercity.com Bremen.

 

Über Kommentare freue ich mich.

 

Danke

Agredo

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