In letzter Zeit kommt es am Brill häufiger zu schweren Unfällen, die mit schweren Verletzungen und sogar tödlich enden. Aktuelles Beispiel ist der tragische Tod einer vierundzwanzigjährigen Fahrradfahrerin im April 2018, die von einem Lastkraftwagen erfasst und tödlich verletzt wurde. Kurz darauf wurde als Erinnerung an die verunglückte junge Frau ein „Ghost Bike“ (ein weiß lackierts Fahrrad) vom ADFC an die Brillkreuzung gestellt.
Lässt man außen vor, wer an diesen Unfällen schuld hat, also Radfahrer, Fußgänger, Autofahrer oder Lastkraftwagenfahrer, stellt man sich unweigerlich die Frage, wie es zu diesen schweren Unfällen kommen kann.
Sicherlich spielen Unachtsamkeiten eine Rolle, aber wer schon einmal an der Brillkreuzung stand, der weiß, dass es fast ein Wunder ist, dass bei der Menge an Fußgängern, Fahrräder, Kraftwagen, Bussen und Bahnen nicht noch häufiger zu solchen Unfällen kommt. Besonders zu Stoßzeiten, wie Mittags und zum Feierabend sowie am Wochenende, ist das Aufkommen von besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern besonders hoch.
Wie kann der Brill sicherer werden?
Eine Idee ist die Zahl an Straßenverkehrsteilnehmern und/oder Kraftfahrzeugen zu reduzieren. Da die Brillkreuzung ein Verkehrsknotenpunkt in Bremen ist, die die Innenstadt mit der alten Neustadt verbindet, ist eine Reduzierung von Fahrzeugen nicht realistisch. Gleiche Argumente gelten auch für Fußgänger und Fahrräder. Dann bleibt noch ein Verbot fürs Radfahren. Also muss das Fahrrad geschoben werden. Diese Lösung könnte helfen. Jedoch lässt sich mit dem Wissen, dass in den nächsten Jahren das Sparkassenareal umgebaut werden soll, erahnen, dass durch die geplanten Wohnungen, Geschäfte und Büros das Verkehrsaufkommen noch weiter ansteigen wird. Eine weitere Möglichkeit ist der Bau einer Fußgängerbrücke, welche die Kreuzung entlasten könnte, andererseits jedoch sehr kostspielig wäre.
Es gibt bereits eine mögliche Lösung
2009 wurde der Brilltunnel geschlossen, obwohl er noch intakt war. Eine Wiedereröffnung erscheint mir unter Betrachtung der geplanten Umbauten am jetzigen Sparkassenareal durchaus realistisch bzw. sollte zumindest zur Debatte stehen.
Die Kosten der Instandsetzung kann ich leider nicht einschätzen, aber ein schlaueres Konzept als die aus den 60ern stammende Idee des Brilltunnels hat durchaus das Potential, die Stadt Bremen weiter aufzuwerten. Spontan fallen ein durch ein natürliches Licht beleuchteter Tunnel, Videoüberwachung und Bepflanzung an den Wänden (Verhindern von Beschmieren der Wände) ein, die ein Desaster, wie es der Brilltunnel zuletzt war, zu verhindern. Hinzu kommt das wichtigste Argument: Die Entlastung der Kreuzung durch die Verschiebung des Verkehrsaufkommens unter die Kreuzung.
Wer den Brilltunnel vor der Schließung sehen möchte, kann auf Flickr Bilder finden.
Was sagt Ihr dazu? Oder habt Ihr eine bessere Idee? Dann lasst es mich in den Kommentaren wissen!