Mit diesem Beitrag möchte ich beginnen, über meine Heimatstadt Bremen zu schreiben, nachdem bisher nur technische Themen von mir veröffentlich wurden. Dazu gehören Dinge, die es in Bremen zu sehen gibt, was sich hier allgemein ereignet und was sich noch ereignen wird.
Momentan gastiert die Ausstellung „Stadtsilhouetten – Hochhäuser in Bremen und Europa“ von Studenten der Universität Kassel in Bremen. Sie stellt die allgemeine Entwicklung von Hochhäusern in der Welt und deren Renaissance in der heutigen Zeit vor. Außerdem vergleicht sie verschiedene Städte Europas in Bezug auf 10 Faktoren des Hochhausbaus – wie z. B. Potentialräume, Schutzzonen, Infrastruktur und Cluster – miteinander.
Die Renaissance der Hochhäuser
Der Hochhausbau erlebt aktuell eine Renaissance, welcher in den steigenden Grundstückspreisen und dem positiven Verhältnis von Grundstücksfläche zur effektiven Nutzfläche begründet liegt. Nachteil dabei ist für viele Stadtbewohner die „Verunstaltung“ des Stadtbildes und der Verlust der individuellen, städtischen Identität.
Dieses Phänomen ist auch in Bremen zu beobachten und lässt so den Eindruck entstehen, dass eine Modernisierung der Stadt durch moderne Gebäude erschwert wird. Natürlich soll die Altstadt in Bremen mit dem Bremer Dom, der Liebfrauenkirche und anderen alten, großen Gebäuden nicht durch neue größere Gebäude verdeckt werden, da diese ein Markenzeichen von Bremen sind.
Gute Ideen für Bremen
Moderne Gebäude, die sofort ins Auge fallen und dann noch im Gedächtnis bleiben, lassen sich in Bremen an einer Hand abzählen. Dazu gehört der Wesertower, der bei Nacht mit seiner Beleuchtung eindeutig ein Wahrzeichen an der Weser und in der Überseestadt darstellt (und nicht nur Zustimmung findet). Und hier setzt die Ausstellung „Stadtsilhouetten – Hochhäuser in Bremen und Europa“ an.
Die Ausstellung zeigt Baukonzepte von Masterstudenten verschiedener Fächer aus Kassel, die über ein zweisemestriges Modul für Bremen in Gruppen erarbeitet und mit Hilfe ihrer Professoren, darunter Prof. Stefan Rettich, ermöglicht wurde. Von den Studenten wurden sieben Zonen in Bremen vorgeschlagen, die jeweils dazu passende Konzepte von Gebäuden beinhalteten.
Unter den Baukonzepten befinden sich schlichte Hochhäuser, aber auch Zwillingstürme, ein Studentenwohnheim in Bienenwabenform und spektakuläre, gewagtere Ideen, wie ein modern anmutendes Hochhaus in der Airport-Stadt.
Fazit
Besonders gut haben mir die möglichen Zonen gefallen, die auch aufgrund von Infrastruktur lokalisiert wurden. Eindrucksvoll war die Idee, dass die parabelförmige Bahnstrecke Bremen-Hamburg mit den bisherigen auffälligen Bauten, dem Fernmeldeturm und dem Fallturm, durch weitere markante Bauten erweitert werden soll. Meiner Meinung nach ist es eine sehr schöne, kleine Ausstellung die es wert ist, besucht zu werden.
Wer sich selber ein Bild machen möchte, hat noch bis zum 23.03.2018 (werktags 10:00 – 18:00 Uhr) Zeit. Die Ausstellung findet Am Brill 19 in 28195 Bremen statt.
[1] Tobias Bender und Virginia-Moderack (Berlin), Merlin Strauss und Wilm Quass (Hamburg), Ayna Ochirtarova und Anna Gutschank (München), Angela Kirch und Denny Weymann (Köln), Endemann Seyedeh Sogand und Jessica Tomaszweski (Frankfurt), Lukas Ernst und Lukas Hesping (Ingolstadt), Sebastian Obstfeld und Anika Fleige (Zürich), Maurizio Streitenberger und Yen Nguyen Le Mai (Basel), Lisa Provo und Hannah Mayer (London), Anqi Liu und Tianying Xu (Paris), Lena Sittig und Jenny Ly (Wien), Jakob Hueppauff und Jackey Chang (Singapur)